Kultur in seiner modernsten Form – ein Festival mit Herz und Seele braucht deine Hilfe!
Jeder, der schon einmal auf einem Festival war, kennt das besondere Gefühl der Gemeinschaft und Freude und wird vom Openair Wipkingen begeistert sein. Dieses besondere Event im Zürcher Quartier Wipkingen hat sich zu einem Highlight im Veranstaltungskalender entwickelt. Doch nach zwei schwierigen Jahren steht das Festival vor finanziellen Herausforderungen. In diesem Blogartikel erfährst du, warum das Openair Wipkingen so einzigartig ist, welche Ziele das Team verfolgt und wie du dazu beitragen kannst, dass dieses Herzensprojekt weiterlebt.
Das Interview mit Meret Kaufmann
Crowdify: Könnt ihr uns mehr über euer Projekt erzählen und warum es euch am Herzen liegt?
Meret Kaufmann: Der ursprüngliche Gedanke hinter dem Openair Wipkingen ist es, ein schönes Fest für das Quartier zu machen. Es fand enormen Anklang und wurde mit der Zeit grösser und bekannter. Wir wollen für die Menschen, die in Wipkingen leben, ein Festival veranstalten, das sie jedes Jahr wieder besuchen können. Wenn ich mir vorstelle, in meinem Quartier hätte es so etwas gegeben, als ich in meinen Teenage-Jahren war, das wäre das Grösste gewesen. Mittlerweile ist es auch eine Veranstaltung, bei der rund 300 freiwillige Helferinnen jedes Jahr mit anpacken. Gemeinsam etwas zu organisieren und umzusetzen, schweisst zusammen und bedeutet allen beteiligten Menschen viel. Gemeinsam etwas schaffen und erschaffen ist eine wichtige soziale Erfahrung. Ausserdem schaffen wir eine Plattform für Musikerinnen und Künstler*innen und einen Ort, an dem Neues entdeckt werden kann. Natürlich macht es uns im OK auch einfach unglaublich Spass, uns immer wieder neue Themen zu überlegen, neuen Merchandise zu gestalten, die Website unglaublich toll zu programmieren (obwohl sie kaum angeschaut wird) und uns frei bei der Dekoration und der Gestaltung auszuleben.
Crowdify: Was sind eure langfristigen Ziele für euer Projekt und wie seht ihr die Entwicklung in den nächsten Jahren?
Meret Kaufmann: Überleben wäre cool – idealerweise wird ein Förderungsgefäss geschaffen für gratis Kulturveranstaltungen und vielleicht werden ja auch kleine Sponsor*innen auf uns aufmerksam. Sicher: mehr Leute! Junge Leute! Weiterleben, aber auch weiterentwickeln – kein Stillstand.
Crowdify: Wie habt ihr die Crowdfunding-Ziele für euer Projekt festgelegt?
Meret Kaufmann: Anhand der letzten Jahresabrechnungen konnten wir gut einschätzen, wie hoch unser Defizit ist und wie viel wir brauchen, um aus unseren Schulden herauszukommen. Gleichzeitig muss man bei einem Crowdfunding realistisch sein und eine Zielsumme setzen, die erreicht werden kann. Das Wichtigste war uns dabei, dass die offenen Rechnungen beglichen werden können. Wenn wir das nicht erreicht hätten, hätte es unseren Verein und somit das Festival so nicht mehr geben können. Natürlich reicht es nicht, nur unsere Schulden zu begleichen. Wenn wir das Festival weiter umsetzen möchten, brauchen wir Liquidität und eine Sicherheit, dass wir die Kosten durchs Jahr tragen können. So sind Etappe 2 und 3 entstanden. Mit der 2. Etappe können wir ein Openair planen, müssen dabei jedoch sparsam sein, alles etwas kleiner gestalten, weniger Ausgaben generieren. Wenn wir die 3. Etappe schaffen, sollte es drin liegen, ein Fest durchzuführen und alle Künstler*innen fair zu bezahlen. Mit allfälligen neuen Auflagen der Stadt könnten wir es noch nicht ganz aufnehmen, da dort Kosten entstehen könnten, die wir nicht genau einschätzen können. Diese Kosten wären selbst mit der 3. Etappe nicht gedeckt, wenn nächstes Jahr kein Rekordjahr wird. Nebst dem Crowdfunding planen wir noch andere Massnahmen, um das Openair längerfristig finanziell zu retten. So gibt’s sicher noch eine Soliparty, um weiter Geld reinzuholen. Infos dazu folgen im Herbst.
Crowdify: Welche einzigartigen Goodies bietet ihr euren Boostern an und wie kamt ihr auf diese Ideen?
Meret Kaufmann: Wir produzieren und bedrucken jedes Jahr eigenen Merch für das Openair Wipkingen. Darin steckt viel Liebe und Freude und das künstlerische Know-how von einigen unserer Mitglieder. Wir bieten also zum einen Merch aus vergangenen Jahren an, andererseits haben sich einige Mitglieder des OK und Menschen, die uns seit Jahren tatkräftig unterstützen, überlegt, was sie Spezielles anbieten könnten. Dabei sind wunderschöne Goodies entstanden, wie z. B. persönliche Unterstützung bei technischen Problemen oder bei der Lampenmontage. Die Bären Schwestern bieten ganz viel Wohlfühlprogramm an, von Candle-Light-Dinner über Eltern Dinner bis zu Barkeeping. Maria bestickt eine Jacke mit ihren unglaublichen Stick-Skills. Simon backt Pizza für zehn Menschen und Andi hat Merchandise der vergangenen Jahre neu interpretiert, bedruckt, genäht und neu designt. Da wir optimistisch bleiben wollen, sind unter den Goodies auch Gutscheine für das Openair Wipkingen 2025, welches hoffentlich stattfinden kann.
Crowdify: Gibt es eine besondere Botschaft oder ein spezielles Anliegen, das ihr potenziellen Boostern mitteilen möchtet?
Meret Kaufmann: Wir möchten ein Bewusstsein schaffen für unkommerzielle Kultur und was sie eigentlich alles mit sich bringt. Für viele Menschen ist Kultur etwas Unzugängliches, da sie sich schlicht nicht alle leisten können. Wir versuchen, mit unserem Openair einen breiten Zugang zu Musik und Kultur zu schaffen und wünschen uns, dass all diese – auf ehrenamtlicher Arbeit aufgebauten – Festivals und Veranstaltungen geschätzt und unterstützt werden.
Crowdify: Welche Herausforderungen habt ihr bisher bei der Umsetzung eures Projekts erlebt?
Meret Kaufmann: Die grösste Herausforderung ist es, die momentane Phase auszuhalten. In den ersten Tagen kamen fast minütlich immer wieder Spenden rein und wir waren einfach sprachlos und gerührt über diese immense Unterstützung und Wertschätzung. Dann schlich sich langsam eine Flaute ein. Da dachten wir aber noch, wir hätten jede Menge Zeit übrig. Jetzt sind es noch etwa 10 Tage und langsam werden wir nervös. Es wäre verheerend, wenn wir die letzte Etappe nicht erreichen würden. Eine weitere Herausforderung war es, mit den Pressemitteilungen umgehen zu können und den Kommentaren der Menschen. Wir hatten auch etwas zu euphorische Berichterstattungen über «die Rettung des Openair Wipkingens», wir glauben, das hat auch noch zusätzlich Wind aus den Segeln genommen. Natürlich können wir mit den letzten 10’000.- nicht faire Gagen bezahlen, aber wir können sie bezahlen, weil wir ja hoffentlich auch ein, zwei Einnahmen haben werden am kommenden Openair. Solche Missverständnisse haben mich persönlich wahnsinnig gemacht.
Crowdify: Was würdet ihr anderen Initianten raten, die ein ähnliches Projekt starten möchten?
Meret Kaufmann: Seid immer erreichbar und bereit zu reagieren während der Laufzeit des Crowdfundings. Aktiviert euer ganzes Umfeld, überlegt, was ihr alles kommunizieren könnt und versucht, euer Projekt in die Medien zu bringen. Ah und: plant keinen Urlaub in dieser Zeit :)
Fazit:
Das Openair Wipkingen ist mehr als nur ein Festival – es ist ein Treffpunkt für die Gemeinschaft, ein Schmelztiegel für Kreativität und eine Plattform für unkommerzielle Kultur. Die Herausforderungen sind gross, aber mit eurer Unterstützung kann das Festival weiterhin bestehen und wachsen. Jede Spende zählt und hilft, diesen wichtigen kulturellen Beitrag für Wipkingen und darüber hinaus zu sichern. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass das Openair Wipkingen noch viele Jahre lang unvergessliche Erlebnisse bieten kann! Erfahre mehr und unterstütze das Projekt auf Crowdify!
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