Vergessene Töne, neue Stimmen: Eine Pianistin bringt Eschmann zurück
Manchmal braucht es nur eine einzige Begegnung, um eine ganze Welt in Bewegung zu setzen.
Für die Pianistin aus Winterthur war es Johann Carl Eschmann – ein fast vergessener Komponist, dessen Musik sie seit über zehn Jahren begleitet. Zwischen Archiven, alten Noten und Familiengeschichten hat sie nicht nur seine Werke, sondern auch ein Stück kulturelles Erbe wiederentdeckt.
Jetzt will sie Eschmanns Musik erstmals aufnehmen – als Ersteinspielung. Nicht, weil sie auf Ruhm hofft, sondern weil sie glaubt, dass diese Töne gehört werden müssen.
Anna Zanetta spricht in unserem Interview über sein Crowdfunding und die Geschichte dahinter:
Crowdify: Kannst du uns mehr über dein Projekt erzählen und warum es dir am Herzen liegt?
Anna: Seit über 10 Jahren beschäftige ich mich bereits mit der Musik von Johann Carl Eschmann. Mich verbindet mit diesem Komponisten vieles; zum Beispiel bin ich in seiner Geburtsstadt Winterthur aufgewachsen. Dort habe ich bis vor Kurzem auch (wieder) gelebt - durch die Gassen zu streifen und mir vorzustellen, wie das alles zu Eschmanns Zeit wohl ausgesehen haben mag, fand ich sehr inspirierend.
Ausserdem war Eschmann ein leidenschaftlicher Klavierpädagoge, der sich viele Gedanken zum Unterrichten und zur Vermittlung von Musik gemacht hat. Auch das haben wir gemeinsam, wenn auch die damalige Musikpädagogik stark von den heutigen Idealen abweicht. Ich hatte das Glück, einen Urenkel von Eschmann persönlich kennenzulernen.
Dieser hat mir wertvolle Einblicke in Eschmanns Leben und das seiner Zeitgenossen ermöglicht. All dies trägt dazu bei, dass die Beschäftigung mit Eschmanns Musik eine sehr persönliche Angelegenheit ist für mich - ganz abgesehen davon, dass ich von der Qualität seiner Kompositionen begeistert bin.
Eschmanns Tonsprache hat etwas ganz Eigenes, auch wenn man die Prägung durch seine Idole wie Mendelssohn, Brahms oder Schumann zuweilen deutlich heraushört. Als klassische Musikerin mit einer Ausbildung, die noch sehr auf das Wiederkäuen von Alltbekanntem ausgerichtet war, finde ich es anregend und wichtig, sich mit unbekannten Komponisten und Werken auseinanderzusetzen. Das ermöglicht einen ganz neuen Blick auf die Musik.
Crowdify: Was sind deine langfristigen Ziele für dein Projekt und wie siehst du die Entwicklung in den nächsten Jahren?
Anna: Dieses Projekt sehe ich als einen kleinen Teil eines Ganzen, sprich meiner Beschäftigung mit Eschmann allgemein. Dazu gehört natürlich, seine Musik durch (Erst-)Einspielungen bekannter und beliebter zu machen. Aber auch das Auffinden von bereits aufgenommenen Werken, die Recherche in Archiven und Bibliotheken nach Noten und anderen Dokumenten, die Vernetzung mit anderen Musikern und Musikerinnen etc. sind Aspekte dieser Arbeit.
Damit stehe ich erst ganz am Anfang. Meine Vision ist, in nicht zu ferner Zukunft vielleicht eine Art Eschmann-Gesellschaft zu gründen, um die Energien für all die Aufgaben, für die Herausgabe neuer Noten, für das Organisieren von Konzerten und so weiter zu bündeln und eine Möglichkeit zum Austausch unter Interessierten zu bieten.
Crowdify: Welche einzigartigen Goodies bietest du deinen Boostern an und wie kamst du auf diese Ideen?
Anna: Neben naheliegenden Goodies wie einer signierten CD mit Ersteinspielungen von ausgewählten Klavierwerken Eschmanns oder einer Klavierstunde bei mir habe ich versucht, auch Goodies anzubieten, die meine Interessen ausserhalb der Musik spiegeln. So findet sich unter den Goodies zum Beispiel das Angebot, dass ich ein persönliches Haiku-Gedicht für die Booster schreibe. Als nächstes quantitativ begrenztes Goodie wird man auch eine private Yoga-Stunde erwerben können :-) Das ist aber noch nicht online.
Crowdify: Gibt es eine besondere Botschaft oder ein spezielles Anliegen, das du potenziellen Boostern mitteilen möchtest?
Anna: Die Unterstützung dieses Projekts ist indirekt eine Unterstützung für die Beschäftigung mit Eschmann ganz allgemein und kann Türen öffnen in Bezug auf weitere Projekte. Natürlich benötige ich das Geld ganz direkt für die Aufnahmen, an welchen ich jetzt gerade arbeite. Damit trage ich aber zur Sichtbarmachung eines fast gänzlich unbekannten Teils unserer Kultur bei, was mir wiederum helfen wird, mehr und mehr Leute für diese Musik und diesen Komponisten zu begeistern.
Crowdify: Welche Herausforderungen hast du bisher bei der Umsetzung deines Projekts erlebt?
Anna: Für solche Projekte und Visionen braucht man meines Erachtens vor allem zwei Dinge: Durchhaltevermögen und viel Zeit. Viel Zeit habe ich nicht - ich bin berufstätige Mutter von drei wundervollen Töchtern, die immer meine oberste Priorität sind. Ich versuche also mit ziemlich knappen Ressourcen dieses Projekt zu stemmen - auch das ist ein Grund, wieso ich mir wünsche, mit der Zeit immer mehr Begeisterte an Bord holen zu können für die Auseinandersetzung mit Eschmann. Durchhaltevermögen habe ich, aber ich muss gestehen, dass die Moral teilweise leidet, wenn die Resonanz ausbleibt, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Projekt keinen interessiert oder wenn Zweifel aller Art aufkommen. Aber noch lasse ich mich nicht entmutigen.
Crowdify: Was würdest du anderen Initianten raten, die ein ähnliches Projekt starten möchten?
Anna: Dranbleiben. Einfach dranbleiben. Dem eigenen Traum vertrauen.
Crowdify: Was hat dich dazu inspiriert, dein Projekt auf Crowdify zu starten?
Anna: Mir war schon ganz zu Beginn des Projekts klar, dass ich einen Teil über ein Crowdfunding finanzieren wollte. Das gemeinschaftliche Element liegt für mich bei so einem Projekt auf der Hand. Wir klassischen Musiker haben schon lange erkannt, dass wir aufhören müssen, Einzelgänger zu sein und unsere Ideen im stillen Kämmerlein mit uns selbst auszutragen. Die Kraft der Gemeinschaft, die Vernetzung kann Wunder bewirken, wenn wir sie uns zunutze machen. Da spielen natürlich auch viele meiner Ideale und Werte mit; ganz grundsätzlich finde ich, wir sollten uns um mehr Austausch, um mehr Miteinander bemühen, dem Irrsinn dieser Welt mehr Kontakt und gegenseitige Unterstützung, oder auch einfach gegenseitiges Interesse entgegensetzen. Da schweife ich jetzt stark ab, aber irgendwie hängt das eben doch alles zusammen.
Natürlich bitte ich mit dem Crowdfunding um Geld - meine Werbemails dafür sind aber indirekt auch einfach ein Aufmerksammachen auf den Komponisten Eschmann und seine Musik. Auch wenn jemand nichts spendet, hat er so doch einmal von Eschmann gehört, das ist mir fast wichtiger als der Erfolg dieses spezifischen Projekts.
Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht mehr genau, wo ich dann auf Crowdify gestossen bin. Jedenfalls schien es mir sofort sehr seriös, ansprechend vom Design und einfach in der Handhabung. Diese Eindrücke haben sich jetzt, da ich Crowdify tatsächlich nutze, nur bestätigt. Die Begleitung ist top, die Ratschläge praxisnah und leicht umsetzbar, Mails und Fragen werden beantwortet. Kurz: ich fühle mich bei Crowdify super aufgehoben und würde es jedem weiterempfehlen!
Fazit:
Echte Leidenschaft zeigt sich oft da, wo kein Publikum klatscht.
Diese Ersteinspielung ist mehr als ein musikalisches Projekt – sie ist ein stilles Versprechen: dass Erinnerung, Kunst und Neugier Hand in Hand gehen dürfen.
Unterstütze das Projekt – und hilf mit, dass Eschmanns Musik endlich wieder erklingen darf und dieser Schweizer Komponist gehört wird.
Auch dein Projekt braucht eine Bühne? Dann warte nicht länger – jetzt bist du dran!
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