Im Rahmen meiner Masterarbeit in Agrarwissenschaften arbeite ich mit der AgroEcological Community in Benin zusammen und erlebe täglich, welche Veränderungen ihre Ausbildungen im Leben der Landwirt:innen bewirken. So habe ich mit einer Landwirtin gesprochen, die zuvor nicht wusste, dass Gemüse ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut werden kann und dank des Kurses nun gänzlich auf diese für ihre Gesundheit und ihren Boden schädlichen Mittel verzichten kann. Oft fehlt der Bevölkerung vor Ort die Ausrüstung, um sich beim Ausbringen der Pestizide zu schützen: Es kann zu Hautreizungen, Atemwegsbeschwerden und chronischen Erkrankungen kommen. In diesem Kontext ist es umso wichtiger, den Aufbau von agrarökologischem Wissen weiterzuführen.
Auf ihrem Hof konnte das Kernteam der AgroEcological Community agrarökologische Methoden testen, weiterentwickeln und veranschaulichen. Dies hat es ihnen ermöglicht, in einen praxisbezogenen Austausch mit den Landwirt:innen zu treten. Seit der Enteignung von 2/3 ihres Landes durch den Staat (nur noch 0,28 Hektar verbleiben) mussten sie ihre Aktivitäten jedoch stark einschränken, da sie keinen wirklichen Stützpunkt mehr haben. Aufgrund von Änderungen im Landrecht wäre es nun möglich, Land zu kaufen, das viel besser vor Enteignungen geschützt ist.
Der Landkauf verfolgt das Ziel, einen Ort wieder aufzubauen, an dem agrarökologisches Wissen ausgetauscht und praktisch gelebt werden kann. Dabei möchte die AgroEcological Community jungen Landwirt:innen Teile dieses Landes kostenlos zur Verfügung stellen, damit sie darauf selbstständig agrarökologisch produzieren können. Dies würde ihnen den Einstieg in die landwirtschaftliche Produktion deutlich erleichtern. Wenn nötig, kann das Kernteam der AgroEcological Community ihnen unterstützend zur Seite stehen.
Für den Kauf eines gut zugänglichen Stücks Land in Höhe von 5000 CHF stehen der AgroEcological Community bisher nur etwa 2000 CHF zur Verfügung. Da ich von der Notwendigkeit ihrer Arbeit für Landwirt:innen, Konsument:innen und die Umwelt in der Region überzeugt bin, möchte ich ihnen helfen, diesen Betrag zu sammeln. Falls mehr Geld zusammenkommt, werden sie die Möglichkeit haben, auch einen Brunnen zu graben, eine Unterkunft auf dem neuen Land zu bauen (u. a. für die jungen Landwirt:innen) und die agrarökologischen Kurse mit verstärkter Intensität weiterzuführen.
agroecologicalcommunity.com