Der Fahrtwind zerzaust mein Haar. Die Fliehkraft bringt meine Beine zum Zittern. Ein Sprung verschlägt mir den Atem. Pulver im Genick lässt mich schaudern. Rote und blaue Tore fliegen an mir vorbei. Flocken lassen mich in aufgeregter Erwartung frohlocken.
Ich erinnere mich noch daran, wie es früher mal war. Früher, als die Piste noch mir gehörte. Als der Berg noch zu bezwingen war. Als meine Beine mir noch gehorchten.
Dann kam der Sturz. Dann die verhängnisvolle Spinalanästhesie. Dann die Lähmung. Dann die Wut. Dann die Traurigkeit. Dann der Frust. Und irgendwann wieder die Hoffnung.
Als ich mich wieder auf die Piste wagte. Als ich erste Fahrversuche im Skibob machte. Als ein Skilehrer mir die Freude am Schnee wiedergab. Als ich den Fahrtwind wieder in den Haaren spürte. Als ich die Fliehkraft wieder erahnte. Als der Schnee wieder seinen Schrecken verlor. Jetzt sehne ich mich wieder nach dem Schnee. Flocken wecken positive Erwartungen. Eine Spur in den Schnee ziehen ist mehr als Hoffnung.
Was mich noch hindert? Das eigene Sportgerät. Ein Skibob für Gelähmte steht in keinem Skiladen. Kein Onlineshop bietet mir diesen Service. Kein Ebay verschafft mir einen günstigen Untersatz.
Was ich benötige ist rar. Was rar ist, muss speziell gefertigt werden. Was speziell gefertigt wird ist kostspielig.
Genau gesagt: 7000 Franken kostet ein auf meine Bedürfnisse angepasster Monoskibob.
Zuviel, um ihn mir alleine zu leisten. Kaum genug, um den Traum von Freiheit zu erklären, der damit verbunden ist.
Gemeinsam können wir es schaffen. Eine Piste besteht aus vielen Schneeflocken. Meine Hoffnung aus vielen Menschen, die den Schnee so lieben und brauchen wie ich.
Jede Flocke hilft, meinem Traum ein Stückchen näher zu kommen.
Denn: Ufgäh zeuht nid!